Verein zur Förderung der Erinnerungskultur e.V.

Unmittelbarer Anlass zur Gründung des „Vereins zur Förderung der Erinnerungskultur e.V.“ war der Wunsch, anlässlich des 80. Jahrestags des Massakers von SS-Soldaten an mehr als 50 Juden und Jüdinnen am Lago Maggiore 1943 an diese schrecklichen Ereignisse zu erinnern und den Opfern zu gedenken. Gleichzeitig und über diesen Anlass hinaus möchten wir Impulse zur Aufrechterhaltung des Erinnerns und zur Förderung einer Erinnerungskultur geben. Es soll einerseits konkret der Historie gedacht, andererseits sollen aber auch gesellschaftspolitische und psychologische Aspekte der Gegenwart thematisiert werden – z.B. die Frage, was dem wieder erstarkten Antisemitismus und Neofaschismus entgegengesetzt werden kann. Zu beiden Aspekten tritt der Wunsch nach einer ausdrucksstarken und zeitgemäßen künstlerischen Darstellung. Es ist uns zudem ein grundsätzliches und wichtiges Anliegen, Jugendliche in die Projektarbeit einzubeziehen. Nicht zuletzt deshalb versteht sich unsere Arbeit ausdrücklich als Beitrag für die Zukunft.

Die Gedenkveranstaltung am 06. und 08.10.2023 war das erste Projekt unseres Vereins. Wir sehen es als Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten in den kommenden Jahren, um einerseits die begonnene Arbeit am Lago-Maggiore-Projekt fortzuführen (z.B. mit gemeinsamen Veranstaltungen in Italien und Deutschland) und andererseits Partnerschaften und Freundschaften mit verwandten Institutionen, Vereinen und Persönlichkeiten auf- und auszubauen mit dem Ziel, weitere Projekte und Veranstaltungen zur Förderung der Erinnerungskultur durchzuführen.

Das Projekt im Oktober 2023 hat darüber hinaus ein geradezu wundersames Ereignis hervorgebracht: Maite Billerbeck, Vorsitzende des veranstaltenden „Vereins zur Förderung der Erinnerungskultur“ und Großnichte des verantwortlichen SS-Kommandeurs des Massakers am Lago Maggiore 1943, und Rossana Ottolenghi, Tochter der einzigen überlebenden Familie, begegneten sich, wurden zu Freundinnen und legten von dieser friedenstiftenden Begegnung bei Gedenkveranstaltungen sowohl am Lago Maggiore als auch in Berlin Zeugnis ab. Wir sehen dies als eine Art Keimzelle für weitere friedenstiftende Arbeit in der Zukunft.

Das nächste Projekt unseres Vereins findet vom 30.03.-11.04.2025 als Schüler-Austauschprojekt steht wieder unter der Schirmherrschaft von Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus.

„TIKUN OLAM“ 2025 – Deutsch-Italienisches Jugendlichen-Austausch-Projekt:

„Tikun Olam“, bedeutet so viel wie „die Welt reparieren“. Es ist aus unserer Sicht die Aufgabe eines jeden Menschen dazu beizutragen, etwas, das in der Welt zerrissen ist, zu reparieren.“ – In unserer aktuellen Welt ist soviel zerrissen, dass wir kaum wissen, wo wir anfangen sollen. Ein entschlossener Schritt in diese Richtung möchte „TIKUN OLAM“ sein, das Nachfolgeprojekt von LAGO MAGGIORE 1943-2023.

Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass Jugendliche im Zentrum des Projekts stehen: damit aus der konkreten Erinnerungsarbeit konkrete in die Zukunft gerichtete Impulse entstehen können.

In dem 2-wöchigen Austauschprojekt werden die Jugendlichen der 10. und 11. Klasse eines Berliner und eines Mailänder Gymnasiums an diversen Workhops und Seminaren insbesondere auf historischer, psychologischer und musikalischer Ebene teilnehmen sowie einschlägige Gedenk- und Bildungsorte besuchen und dabei von dem Team, das sich bei der vorherigen Veranstaltung gebildet hat, fachlich begleitet. Gleichzeitig werden die Jugendlichen ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungsprozesse gegenseitig filmen und am Ende wird daraus mit Hilfe eines professionellen Filmemachers ein Dokumentarfilm erstellt, der der Öffentlichkeit präsentiert werden wird.

Detaillierte Informationen erfahren Sie im Exposé.

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